Donnerstag, 15. September 2011

Fliegenmuster für Großforellen: T & A Bunker – Wackel-wackel, hoher Reizfaktor

Für manche Fliegenfischer(Innen) ist das Fischen mit dem Streamer so eine Sache. Ein Argument: Es komme dem Spinnfischen nahe; habe mit der eigentlichen Philosophie des Fliegenfischens nichts (mehr?) zu tun. Nun – will man beispielsweise größere Forellen (oder größere Salzwasserfische) mit der Fliegenrute überlisten, so kommt man halt nun mal nicht um Streamer umhin.


Der Gelenkstreamer T&A Bunker: Marabou dominiert; hier eine Variation mit Krautschutz am vorderen Haken eingebunden. Dieser hier hat insgesamt eine Länge von 12 Zentimeter.

Einen sicherlich interessanten Streamer hat Kelly Gallup aus Montana entwickelt, ein Streamer speziell für Großforellen – den man allerdings auch ziemlich gut auf Zander oder Hecht einsetzen kann. Der Name: T & A Bunker, einen Tandem-Streamer, also, einen, der aus zwei Teilen besteht und zwei Haken aufweist.


Foto links: Der T & A Bunker nass. Rechts: Die Fliege etwas aufgedröselt. Hier sieht man die Gelenkkonstruktion

Hält man die Fliege am Kopf und wedelt hin und her, wackelt das Schwanzteil des Streamers dynamisch, und er zeigt, was in ihm steckt. Solch ein Hin- und Hergewackele bringt in dieser Art und Weise nur ein Gelenkstreamer zustande. Die zwei Teile sind mit Monofil verbunden, genauer gesagt: mit Hardmono.

Das Hardmono ist auf dem Hakenschenkel des Vorderteils befestigt und bildet übereinander gelegt und eingebunden eine horizontale Schlaufe, die ungefähr 15 Millimeter über das Ende des Hakenbogens hinaus ragt. In der Schlaufe läuft sozusagen frei beweglich das Hakenöhr des zweiten Hakens (des Schwanzteils). Durch diese Gelenkkonstruktion kann das Hinterteil frei hin- und herwedeln und verleiht der Fliege im Wasser eine auf Fische immens reizvolle Beweglichkeit – was halt auch zum Beispiel Großforellen betört oder reizt.

Wichtig ferner: Über beide Hardmono-Stränge sind drei Perlen geschoben. Zum einen schützen sie das Monofil, zum anderen bleibt die Schlaufe beziehungsweise das Gelenk trotz Bewegungen immer erhalten. Das Binden des T & A Bunkers (Hauptmaterial: Marabou) ist nicht schwer, dauert jedoch ein wenig. Auch ist der putzig aussehende Kopf einfacher gemacht, als man vielleicht denkt (herausgezogene Stränge, Märchenwolle im V-Shape-Stil).



Eine Regenbogenforelle, nicht mal eine so große, hat nach dem etwa zehn Zentimeter langen T&A Bunker gegiert, ihn attackiert und gepackt.

Im Wasser schnurrt das Marabou natürlich gewaltig zusammen.
Der Streamer imitiert (aber trotzdem) klasse einen Köderfisch oder Beutefisch. Man kann auch sehr gut variieren; sowohl was die Farben als auch die Größen anbetreffen.

Am besten man fischt den unbeschwerten Gelenkstreamer an einer Sinktip (auf Forellen 130 oder 150 Grains, auf andere Fischarten vielleicht 200 Grains Gewicht). Allerdings sollte man darauf achten, ob ein Gelenkstreamer (mit 2 Haken) an dem Gewässer, wo man fischt, auch geduldet wird.

Viel Spaß damit!

Und hier noch die Materialliste für den T & A Bunker:
Haken Schwanzteil: 8er Tiemco 105 oder 107
Bindeseide: 6/0
Körper: 2x Marabou-Strung-Federn (Palmerstil),
Oberschwinge: Marbou Strung  
Gelenk: Hardmono 4,5 kg oder 9,2 kg (Tragkraft),
3 rote Glasperlen (small) über Hardmono
Haken Kopfteil: 2 er oder 4er Tiemco 8089
Glitzermaterial: Flashabou Rainbow, Kystal Flash perl
Körper: 2x Marabou-Strung-Federn (Palmerstil),
Oberschwinge: Marabou Strung
Kopf: Märchenwolle (dünne Stränge V-förmig oben und
unten und hintereinander eingebunden, etwa 12 Millimeter vor/bis
zum Hakenöhr); kreativer Scherenschnitt zum Schluss (Kopfform)
Augen: Wackelaugen (5 oder 7 Millimeter), fixiert mit
Uhu 2-komponenten Epoxidharzkleber (schnelltrocknend)

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