Mittwoch, 22. Dezember 2010

Gönnen wir unserer Flugschnur doch öfters einfach mal eine Wellnesskur

Schwimmende Flugschnüre, egal in welcher Ausführung brauchen einfach Pflege. Wobei es eigentlich nicht darum geht, dass eine Flugschnur sozusagen propper daherkommt. Nein, Sinn und Zweck dieser Art von Behandlung oder Wellnesskur ist, dass sie wieder so richtig fit sowie voller Elan unseren Zwecken dienlich sein kann.

Tatsache ist nämlich: Je öfter wir einer Floating Line Dienste am und im Wasser abverlangen, desto mehr nagt das quasi an den Schwimmeigenschaften und der Fähigkeit zu „schießen“. Auch das Menden, ja das Werfen im Allgemeinen funktioniert schlichtweg nicht mehr so, wie es an und für sich sein sollte – und das bereits nach vielleicht nur fünfzehn intensiven Fischtagen. Gerade jetzt hat man vielleicht etwas mehr Zeit, um sich sein Getackel intensiver zu kümmern.

Links eine nagelneue Floating Line (WF-Schnur). Im rechten Bild hat die
gleiche Schnur etwa ein Jahr auf dem Buckel; kommt schon etwas "gemolken" daher.

Also, was ist zu tun? Und was brauchen wir für diese Art von Schnur-Wellnesskur?


■ Als erstes ziehen wir die Schnur von der Rolle und gönnen ihr ein wohltemperiertes, ein handwarmes Bad (in einer kleinen Wanne, einem Eimer oder was auch immer; NUR Wasser). Vielleicht so rund 15 Meter, eben die Länge, die man beim Fischen in aller Regel verwendet. Tipps hier: Man macht sich das Leben sehr leichter, wenn man zum einen die Flugschnur ohne Vorfach badet. Zum anderen sollte man darauf achten, dass man den Schnuranfang beim Abziehen der Schnur (erst einmal) aus dem Behältnis herausragen lässt, um eben ein Verwickeln oder Knoten in der Schnur möglichst zu vermeiden.       

Anschließend nehmen wir einen Lappen oder Lumpen (aus einem alten Handtuch, T-Shirt or what ever), den wir so richtig eingeseift haben (mit handelsüblicher Seife), und waschen die Schnur damit. Das heißt, wir ziehen die Schnur Step by Step durch den eingeseiften Lappen, wobei halt – nochmals erwähnt – immer darauf zu achten ist, dass sich die Line nicht verheddert (was auch abhängig von der Größe des Behältnisses ist, das wir nutzen).

Dann „entseifen“ wir unsere Schnur, spülen sie einfach mit normal-kaltem Wasser ab und ziehen sie durch einen frischen Lappen, so wird sie auch trocken.  

Nun kommt ein Flyline Dressing zu Einsatz, das unserer Schnur gut tut. Eigentlich hält die Industrie hierfür zwei verschiedene Dressings parat: auf Silikonbasis und auf Basis einer Art flüssigen Wachses. Für diesen Schritt nehmen wir wieder einen Lappen, träufeln einige Tropfen des Dressings drauf und ziehen unsere Schnur durch, tragen so das Dressing auf der Schnur auf.

Jetzt sind wir fast fertig. Zum Schluss spulen wir die Schnur wieder auf. Dabei verwenden wir abermals einen Lappen; ziehen die Schnur durch den selbigen, um damit Überreste des Dressings abzutragen.

Das war’s. Alles in allem dauert die ganze Prozedur vielleicht gerade mal 15 Minuten. Der Vorher-Nachher-Unterschied beim Fischen ist mitunter schon recht frappierend. Einfach ausprobieren! 

Dienstag, 14. Dezember 2010

Produkte kurz abgebloggt: Traun River MicroSnap

Von Zeit zu Zeit gibt es hier ausgewählte Produktvorstellungen, -besprechungen oder auch Tests. Von Neuem und Bewährtem. Heute abgebloggt: MicroSnap oder Snaps von Traun River (Rudi Heger). 

Einmal so ein Snap am Vorfach angebracht, müssen Fliegen nicht mehr mit einem Knoten befestigt werden. Sondern man klinkt die Fliege einfach in einen derartigen Snap ein. Sie gibt es in unterschiedlichen Größen und auch als fertige Tippets; also als fertiges Vorfach mit einem Snap. Kleine Snaps können auch zur Trocken- oder Nymphenfliegenfischerei genutzt werden; getestet hat sie fischfasch beim Hechtstreamern, was sehr gut funktioniert hat; schneller Fliegenwechsel. Laut Anbieter sind sie auch für die Salzwasserfischerei geeignet.

Das untenstehende Vid entstand auf der diesjährigen ANSPO-Messe in Kassel; (unterwegs hier für FLIEGENFISCHEN) auf dem Stand von Rudi Heger. Er erläutert im Vid, wie ein Streamer an einen solchen Snap angebracht wird und die Vorteile des nützlichen Helferleins für Fliegenfischer. Weitere Infos (Ausführungen, Preise etc.) finden sich auf http://www.rudiheger.eu/.


(Micro Snap ist ein Trademark)
Falls es mit dem "Aufbau" des eingebetteten Viewers länger
dauern sollte oder nicht so funktioniert; Hier der Direktlink
zum Youtube-Vid: http://bit.ly/dJSQ5B 

Montag, 13. Dezember 2010

Auf Namaycush-Saiblinge auf über 2.500 Meter - dort, wo die Luft ziemlich dünn wird (D/E)

Abstract: Fly fishing in the Alpes in Switzerland. 2.500 Meters high mountain fly fishing at the Pizol Glacier. Footage from a trip you find in the animated slideshow below.

Der Pizolgletscher in der Schweiz hat es vielen Skifahren und Snowbordern angetan. Doch dort oben kann man auch Fliegenfischen. Und zwar am Wildsee. Auf über 2.500 Meter Höhe, wo die Luft dünn wird. Hier geht die Fliegenfischerei erst am 1. August los.

Mein Fliegenfischerfreund Stephan Eckl und sein Schweizer Freund Achilles Häring waren da. Insbesondere der Namaycush-Saiblinge wegen. Und erzählen: „Man hat das Gefühl, als liege einem die Welt zu Füßen. Und diese Umgebung, schroff und eher unwirklich, aber einmalig. Die Farbe des Wassers und des Himmels, als scheint beides gleich zu verschmelzen – eine Wucht! Wenn man dann auch noch einen Namaycush fängt – ein Gefühl, man renkt sich kaum noch ein“, schwärmt Achilles.


Atemberaubende Flifi-Landschaft und zwei Namaycush-Saiblinge aus
dem Wildsee am Pizolgletscher. Die Fischlein werden dort oben keine
Riesen...(Foto: Stephan Eckl)

Eine Slideshow mit imposanten Bildern zum Post ist bei Youtube hinterlegt,

Kaum anders Stephan: „Ich hätte nicht gedacht, welches Gänsehautfeeling einen da überkommt, wenn man dort einmal fischt und dann tatsächlich einen Namaycush überlistet. Einfach klasse so ein Fliegenfischer-Trip in die Hochalpen!“ Wie elektrisiert wirken sie, als sie ihre Erlebnisse des nicht gerade alltäglichen Fliegenfischerausflugs schildern, den sie an den Wildsee unternommen hatten - echt FliegenfischerMania. Offensichtlich können sie ob dem Erlebten nicht mehr davon lassen; wollen wieder hoch.

Aber: Es soll dann kein Tagesausflug werden, sondern sie wollen am 31. Juli rauf und dort im Zelt übernachten. Denn: Sie wollen die ersten sein, wenn die Fischersaison dort oben in der Höhe losgeht, am 1. August. Vorher macht es wohl auch keinen Sinn. Zuviel Schnee, zu kalt einfach. Der Einstieg für diese Art von Fliegenfischeraufstieg beginnt im Ort Wangs. An der Talstation der Bergbahn. Sie hievt einen auf etwas mehr als 2.200 Höhenmeter zur Pizolhütte. Von dort aus ist ein eineinhalb Stunden Fussmarsch zu absolvieren. „Das ist schon eine taffe Bergtour, die es angesichts der recht dünnen Luft in dieser Höhe durchaus in sich hat. Und man merkt auch das Gewicht des Rucksacks mit all den Sachen, die man so mitführt“, merkt Stephan an. 

Doch die gewissen Strapazen des Aufstieges verflüchtigten sich bei beiden offensichtlich relativ schnell, denn: Das Wetter hat im letzten Jahr am 1. August prächtig mitgemacht und es war eine schöne Fischerei. In der Mittagszeit stach der Planet sogar. Jeder konnte einen der Namaycushs sowie eine Bachforelle überlisten, mal mit einer gezupften Nymphe, mal mit einem scharzen Cone-Head-Wooly-Bugger an der schwimmenden Flugschnur mit einem etwas längeren Vorfach (Spitze 0,16 Millimeter). Wobei beide eine 5er (9 Fuss lange) Rute in den rund vier Stunden fischten, in denen sie sich am Wildsee in der Pizolgletscherregion aufhielten. 

Wieder im Quartier in der Nähe des Ortes Wangs angekommen, goutierten sie ihre „Höhenfische“ hocherfreut, fühlten sich „super“ und arbeiteten das Fliegenfischererlebnis der nicht ganz alltäglichen Art bei einer guten Flasche Wein noch recht lange an dem Abend  auf...

Add Infos zum Thema:

Fischkarte, Informationen zum Fischen: www.fv-sarganserland.ch
Fünf-Seen-Tour am Pizolgletscher: http://bit.ly/eOm7sr
Über Namaycushs, Seesaiblinge, bei  Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Amerikanischer_Seesaibling


Image Tags: Fliegenfischen in der Schweiz Fly Fishing in Switzerland Namaycush Saiblinge Pizol-Gletscher FliegenfischerMania Outdoor


Dienstag, 30. November 2010

Streamstalking 24/7: Von einem überdurchschnittlichen Wurf-Enthusiasmus beseelt

Bei der Casting-Clinic propagiert man das so genannte "Streamstalking 24/7“. Was das ist, verrät Casting-Clinic-Mitbegründer Matthias Meyer. (Vielleicht so etwas ähnliches wie FliegnfischerMania?) Das Interview hatte ich vor einiger Zeit gemacht. Ist aber noch immer so aktuell wie damals.

Was verstehen Sie unter Streamstalking 24/7?: Darunter verstehen wir unsere Ausführung der Fischerei, eben der Fliegenfischerei. Stalking verbinden wir mit dem Pirschen. Stream kommt halt von Gewässer oder Fluss. Das 24/7 bedeutet quasi rum die Uhr. Somit zeigt Streamstalking 24/7 in gewisser Art und Weise auf, wie wir im Bann der Fliegenfischerei stehen. Nämlich sehr, sehr intensiv und mit großer Leidenschaft.
Ok, vielleicht sind wir ein wenig Wurf verrückt. Oder anders ausgedrückt: Wir – Marc Rädisch, Michael Winterberg und ich – sind sicherlich von einem überdurchschnittlichen Wurfenthusiasmus beseelt. Diesen Wurfenthusiasmus machen wir mit der Casting-Clinc deutlich.
In unseren Kursen zum Beispiel. Damit Fliegenfischer das Werfen mit der Fliegenrute so erlernen, wie wir uns das vorstellen. Damit sie in einer motivierenden und begeisternden Atmosphäre ihren Wurfstil verbessern oder sich Trickwürfe und Techniken möglichst optimal aneignen. Wir denken, unsere Art, Wissen und Erfahrungen weiterzugeben, kommt gut an.   

Durch Gebirgswasser zu Angelplätzen, das gehört beim
Streamstalking 24/7 dazu (Foto: Casting Clinic, www.casting-clinic.de)


Was ist für Sie wichtiger: das Werfen oder das Fischen?: Ganz klar: Wir sind keine Wiesenwerfer. Wenngleich uns das Werfen doch schon sehr am Herzen liegt. Natürlich fischen wir auch. An und in sehr vielen Gewässern, und zwar rund um den Globus. Und wir fischen oft. Mehrmals in der Woche. Abends, für ein zwei Stunden ans Wasser übers ganze Jahr hinweg – das machen wir schon. Die Fliegenfischerei ist für uns eine Lebenseinstellung.

Im Header auf einer Bildsequenz auf casting-clinic.de ist so eine Art Canyoning in den Bergen zu sehen. Steht das Foto auch im Zusammenhang mit dem Fliegenfischen?: Ja. Das Foto ist in der Schweiz auf rund 1.600 Höhenmeter aufgenommen. Wir mussten durch den Canyon, um ans Fischwasser zu gelangen. Wassertemperatur: sieben Grad. Die Fischerei dort, wo eigentlich sonst niemand fischt – ein Traum. Vielleicht sind solche Turns ein wenig extrem. Aber so sind wir halt nun einmal, wenn’s ums Fliegenfischen geht. Auch so etwas gehört für uns zum Streamstalking 24/7.

Donnerstag, 25. November 2010

"Guggscht Du? - Do-it-yourself-Schnurkorb für keine zehn Euro" (D/E)

Abstract: You will make your own fly line basket? Stephan, a fly fishing friend, had make a such one, which cost not more than 10 Euros.

Wenn mein Fliegenfischerfreund Stephan Flifi-mäßig unterwegs ist, hat er seinen im Do-it-youself-Verfahren fabrizierten Schnurkorb immer mit dabei, beim Hechtfischen etwa (siehe Blog „Esox-Crackie“) oder auch wenn es auf Meerforellenfischen geht. Im letzten Jahr kam er bei einem Fischbesatz daher und konstatierte verschmitzt: „Guggscht Du? Schnurkorb Marke Eigenbau für keine zehn Euro“.


Die Innenseite von Stephan's Schnurkorb Marke Eigenbau

Nun, dass dat Dingens funktioniert, wurde mehrfach unter Beweis gestellt. Ich habe ihn auch schon am Wasser ausprobiert. Folgender Maßen hat er den Schnurkorb hergestellt: Den Kunststoffbehälter hat er sozusagen artentfremdet. Er handelt sich dabei um einen Kinderschemel und stammt von Ikea.


Der zweckentfremdete Schemel unten/außen: Spanplattenschrauben
halten die hütchenartigen Kappen, die aussehen wie Nasen von Pinocchio

Reinmontiert hat er Kappen von so Silikontuben; die gibt’s im Pack im Baumarkt. Die hütchenartigen Kappen, die einer Schnurverwurschelung entgegenwirken (sollen) und aussehen wie Nasen von Pinocchio, hat er unten (von der Rückseite der Wanne) mit größeren Spanplattenschrauben fixiert. Und die Aussparungen seitlich, die Langlöcher zum Festmachen des Gurts, hat er simpel mit Bohrmaschine und Feile hinbekommen.

Übrigens stammt der Gurt zum Festmachen am, vor oder unter dem Gebäuch von einer alten Sporttasche. Das war’s. Ach ja, eine adrette Farbe wollte Stephan dem Schnurkorb noch verpassen. Wer also ein klein wenig handwerkliches Geschick hat – Do it… 

Image Tags: Fliegenfischen Schnurkorb Fliegenfischer-Blog FliegenfischerMania Schnuraufbewahrung Fly Fishing Schnurkorp zum Fliegenfischen