Samstag, 16. Juli 2011

Der Gurgler – eine der besten Oberflächenfliegen, die es gibt

Hier ein sehr probater Oberflächenköder, der unwahrscheinlich wirkungsvoll sowohl im Salzwasser wie im Süßwasser seine Dienste verrichtet; sicherlich der beste seiner Art; sein Name: Gurgler. Er stammt von Jack Gartside, der in der US-Fliegenfischer-Szene seit Jahren wohl bekannt ist. Was mich an ihm – dem Gurgler – fasziniert, ist seine Einfachheit und Schlichtheit; ganz nach dem Motto: „Einfach genial, genial einfach!“



Der Gurgler ist nicht schwer zu binden. Hier mein Favorite, mit weißem Foam. Eine Bindeanleitung gibt es auf der Webseite von Jack Gartside: http://www.jackgartside.com/step_gurgler.htm

Hier und da ordnet man dieses Muster dem Typ Popper zu. Das ist aber nicht ganz richtig. Denn der Gurgler ist ein Mittelding zwischen Popper und Slider. Und man kann ihn bei entsprechender unterschiedlicher Ruten- und/oder Schnurführung zu mannigfaltigen Aktionen verleiten. Abhängig davon kann er dann als Popper oder eben als Slider eingesetzt werden. Im Süßwasser in unseren Gefilden lässt er sich trefflich zum Beispiel auf an der Wasseroberfläche raubende Rapfen, Döbel, Barsche, Zander oder Hechte verwenden.

Den Gurgler sollte man Fischen durchaus in unterschiedlichen Größen anbieten. Gartside vertritt die Auffassung, dass es beim Gurgler nicht so sehr auf die Farbe ankommt. Dieser Aspekt ist für ihn eigentlich nur dann bedeutsam, wenn es darum geht, den Köder auf oder knapp unter der Wasseroberfläche besser sehen oder verfolgen zu können. Für mich ist die Farbe weis an und für sich die Standardfarbe; hin und wieder versehen mit einer zusätzlichen Sichthilfe: entweder einem Streifen Glitzerfolie, einem Tupfer Farbe oder einem andersfarbigen Stück Foam. Wie überhaupt Foam das Material ist, das den Gurgler eigentlich ausmacht. Es ist sozusagen der tragende Kern dieses interessanten Musters, das sich wirklich einfach und schnell binden lässt.

Materialliste
Haken: 2er bis 6er Mustad S74S SS (Saltwater)
Bindeseide: 3/0 weiß (oder Fliegenfarbe entsprechend)
Schwanz: Bucktail oder Marabou (nur wenig davon),
darüber fünf oder sechs Stränge Krystal Flash
Körper: Foam (zehn Millimeter breit; zwei Millimeter stark) segmentartig (fünf)
eingebunden; nach Rippung nach vorne klappen, ein-/abbinden und abschneiden
Rippung: Grizzly-Sattel-Hechel (Palmerstil)

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Donnerstag, 14. Juli 2011

Neues Video: Fliegenfischen an der Schwarzach und Nebenbächen; Strecken vom Jesacherhof (D/E)

Eigentlich wollte ich schon immer mal ein längeres Video vom Fliegenfischen im Defereggental an der Schwarzach sowie an deren Nebenbächen, an den Strecken vom Sporthotel/Wellnessresidenz Jesacherhof, in die Tat umsetzen. Halt auch mit Sprechertext, Erläuterungen eben.

Jetzt bin ich endlich dazu gekommen, und es ist live. Wenn man so will ist es eine Ergänzung der Reportage, die in FliegenFischen zum Jahresbeginn erschien. Titel seinerzeit: "Und ewig grüßt das Murmeltier".

Viel Spaß beim Schauen und Hören!



Fly fishing on mountain streams is so fascinating. This video shows fly fishing on the river Schwarzach an small streams beside of the Schwarzach in a valley called Defereggental in Austria. The region ist calling East Tirol. The waters are hosting by the sport hotel and wellness residence Jesacherhof in the village of St. Jakob.

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Dienstag, 5. Juli 2011

Bindeanleitung: Foxy Redd Minnow - Bruder vom berühmten Clouser Minnow

Hin und wieder werden hier Fliegen vorgestellt. Und zwar solche, die sich mehrfach bewährt haben. So auch der Foxy Redd Minnow. Heute habe ich das Muster beim Fischen immer dabei: sozusagen den Bruder vom berühmten Clouser (Deep) Minnow. Allerdings stammen seine Schwingen vom Fuchsschwanz, nicht vom Weisswedelhirsch (Bucktail).

Die Fangergebnisse beim Fischen auf Forellen, und das vor allem bei klarem Wasser, sind einfach grandios! Das Ansinnen mit dem Foxee Redd Minnow von Bob Clouser: er wollte einen Clouser Minnow mit kurzen Schwingen kreieren. Sein bevorzugtes Material für seine bekannte Streamer-Kreation Clouser (Deep) Minnow stellte standardmäßig Bucktail dar. Doch musste er erfahren, dass abgeschnittenes, zu kurzes Bucktail seine ansonsten prima Spieleigenschaften im Wasser verliert. So experimentierte er mit Haaren vom Fuchsschwanz.
Gebunden ist der Foxee Redd Minow recht schnell und ohne große Mühe.  Hinsichtlich der Größe sollte man durchaus variieren.

Materialliste:
Haken: 8er Streamerhaken; Tiemco 5263 oder Mustad R74
Bindeseide: 6/0, Light Cahill oder hellbraun
Augen: Lead Presentation Eyes (small), rot mit schwarzer Pupille
Oberschwinge: Haare (dunkelbraun) vom Fuchsschwanz
Unterschwinge: Haare (hellbraun) vom Fuchsschwanz
Körper/Schwanz: Crystal Flash gold, Flashabou bronze
2-Komponenten-Expoxitharzkleber zur Ummantelung des Kopfs


(Foto1, links) Lead Presentation Eyes anbinden. Teilt man den Haken in Drittel ein, so sollte sich die Position der Augen nach dem ersten Drittel vom Hakenöhr befinden, also recht weit hinten. Wer will kann die Augen mit einem Tropfen Sekundenkleber sichern. Man kann pre-painted Eyes ebenso verwenden wie Augen, die man selbst angemalt hat. (Foto 2, rechts) Zuerst Unterschwinge an-/einwinden. Dazu ein Büschel helle Fuchschwanzhaare verwenden; diese vollständig vom Unterfell/von der Unterwolle mit Tierhaarbürste befreien. Länge etwa: Eine und eine halbe Hakenlänge. Vorn am Hakenöhr die Haare anbinden, dann über die Augen nach hinten halten. Den Bindefaden unter und hinter die Augen führen. Direkt hinter den Augen die Haare mit zwei Windungen fixieren. Dann mit drei breiten, langen Windungen die Haare weiter nach hinten auf dem Schenkel binden und wieder zurück bis hinter die Augen. Weitere zwei Windungen hinter den Augen; Bindefaden unter den Augen vorn zum Hakenöhr führen. Haken umdrehen.

Bei der Verarbeitung der Haare von einem Fuchsschwanz ist insbesondere Folgendes von Belang: Zum einen können grundsätzlich alle Haare vom Fuchsschwanz verwendet werden. Allerdings sind jene vom Schwanzansatz kürzer als die vom Schwanzende. Andererseits gibt es abwechselnd helle und dunklere Haarsegmente. Die hellen lassen sich als Unterschwinge, die mit den dunkleren Enden als Oberschwinge verwenden.


(Foto 3, links) Drei Stränge goldenes Crystal Flash am Kopf einbinden; darauf vier, fünf Strände  bronzenes Flashabou. Dazu die Stränge der Länge nach auf den Hakenschenkel am Kopf auflegen und mit ein, zwei Windungen mittig fixieren. Die jeweils über das Hakenöhr ragenden Stränge nach hinten umklappen und den so entstandenen Doppelstrang einwinden. Länge des Glitzermaterials: ein klein wenig mehr als die doppelte Hakenlänge. Beim Kürzen des Flashabous darauf achten, dass die umgeklappten Stränge etwa die Länge der Schwingen aufweisen. (Foto 4) Oberschwinge anbinden. Verwendet wird ein Büschel von den dunkleren Fuchshaaren. Auch hier darauf achten, dass die Unterwolle vollständig entfernt wird. Länge: wie Unterschwinge, eineinhalb Mal Hakenschenkel. Anschließend Kopf mit Bindefaden formen und Kopfknoten als Abschluss.

Warum der Foxee Redd Minnow derart fängig bei der Forellenpirsch ist, hat sicherlich mit Zweierlei zu tun: Zum einen imitiert er unter anderem eine Art Groppe/Mühlkoppe. Zum anderen weist er wie erwähnt die gleichen fetzigen Bewegungseigenschaften wie sein berühmter Clouser Minnow auf.



(Foto 5) Zu guter Letzt auf die Augen sowie in die Hohlräume rechts und links zwischen Haaren und Schenkel Epoxy-Harz (Kleber) auftragen. Der gesamte Kopf bis hinter den Augen ist nun komplett mit Epoxy ummantelt (ausgenommen die Haar der Oberschwinge). Zum Trocknen des Harzes wird die Fliege in den Hartschaum eines rotierenden Fliegentrockners eingesteckt (etwa 5 Minuten drehen lassen). Nach dem vollständigen Aushärten des Harzes (rund ein halber Tag) ist der Foxee Redd Minnow einsatzbereit – und fängt (Foto 6).

Schenkt man den Ausführungen von Bob Clouser Glauben, dann finden am Foxee Redd Minnow auch als vorrangige Zielfische Karpfen überaus großen Gefallen. Hierbei wird er nicht aktiv gefischt, sondern einem oder mehreren ziehenden Karpfen in Maulnähe präsentiert und lässt ihn einfach absinken.

Viel Spaß damit!

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